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Remigration der Politemigranten aus der Sowjetunion nach dem 2. Weltkrieg

 

Einführung und Liste

  

Stand Febr. 2019

Liste der (vorwiegend in die SBZ/DDR gegangenen) SU-Remigranten, gestützt auf Verzeichnisse in SAPMO BArch DY 30/ IV 2/11/v. 4772 – 5249 [das wohl umfangreichste, nach 1982 entstandene Remigranten-Verzeichnis im BArch, allerdings „politisch“ bereinigt; die Zuordnung mancher Personen zur SU-Emigration ist wegen wechselnder Emigrations-Länder – die Leonhards z.B. fehlen - nicht eindeutig. Übrigens fehlen auch jüdische Remigranten, die 1955 mit den "Kriegsheimkehrern" zurückkamen.], ferner auf SAPMO BArch DY30/IV2/11/ 188 (Bl. 129-134, 136-138, 148-154, 160-164, 189-191), 258 (Bl. u. a. 250/251, 322 u. 324/9, 408, 460-462) u. 261 (Bl. 12-23, Spisok v. 15.10.1957) und SAPMO BArch DY 30/ IV 2/11/260, enthaltend drei Registerhefte „Emigration Sowjetunion“ mit Aufzeichnungen über Remigranten aus der Zeit von Mai 1955 bis 1961, daraus auch Angaben über Sowjetbürgerschaft. Ergänzend gestattete W. Hedeler (Berlin), das sehr umfangreiche Ergebnis seiner (beim Buchstaben T notgedrungen zeitweilig unterbrochenen) auf Remigrationsanträge gerichteten Durchsicht der Rot Kreuz Findbücher im GARF (opis 19) / Moskau auszuwerten (darauf geht eine nicht geringe Anzahl von Eintragungen zurück) und seine Hinweise auf GARF-Akten aufzunehmen. Seine 1422 Personen umfassende Liste enthält wegen unterschiedlicher Schreibweise einige Doppeleinträge; das wird auch bei der hier vorliegenden Liste der Fall sein (abgesehen von den Verweisungen zwischen Decknamen/bürgerlichen Namen oder unterschiedlichen Schreibweisen).

In einer Reihe von Fällen konnten ergänzend (oder bestätigend) die Angaben über erlittene Repression aus den Listen von Memorial (Rußland) aufgenommen werden (http//lists.memo.ru/index; in der Zusammen-stellung nur mit „Memorial“ gekennzeichnet).

Für Berliner Akten über Remigrationsanträge/-bewilligungen: PA AA Bestand MfAA A 1065 Bd. 52, 55 und B 3435; für die Haftangaben und etwaige im GARF vorhandene Akten, soweit Moskau zuständig, zusätzlich A. Vatlin, „Was für ein Teufelspack…“; für die „Liste künftig verw.“ die bei P. Erler, Heerschau und Einsatzplanung abgedruckte Liste der künftig verwendbaren Mitglieder, für die Angaben über Tätigkeit als Interbrigadist vor allem Peter Erler, ebenda, und Carola Tischler, Flucht in die Verfolgung, für solche zur SED-Rehabilitation Gabert/Priess, SED und Stalinismus Dokumente; weitere Quellen siehe Literaturliste. Zur Erleichterung der Identifizierung ist in vielen Fällen die Nennung in Werner Röder „Sonderfahndungsliste UdSSR“ (SFL) wegen der dort enthaltenen, überwiegend amtlich ermittelten Personendaten angegeben.

Aus den Westzonen und dann der Bundesrepublik sind keine zentralen Aufzeichnungen über solche Remigranten bekannt; einzelne hierher zurückkehrende wurden auch nicht als "Politemigranten" bezeichnet, sondern als Rückkehrer, Flüchtlinge oder Repatrianten. Selbst, wenn es Aufzeichnungen bei Nachrichtendiensten gegeben haben sollte, scheinen solche nicht zusammengetragen worden zu sein. Deshalb ist, wenn auch gewiß ist, dass der größte Teil der zurückgekehrten Politemigranten in der SBZ/DDR geblieben ist, doch bekannt, dass schon in den frühen Nachkriegsjahren einzelne von ihnen, deren Familienmitglieder in den Westzonen, dann in der Bundesrepublik Deutschland lebten, sogleich nach ihrer Ankunft in Frankfurt/Oder in eine der Westzonen weitergereist sind. Es wird noch zu untersuchen sein, ob sie alle in SED- oder MfAA-Akten nachgewiesen sind. Hinweise auf solche sogleich nach Westen gegangenen Remigranten nur aus (höchst seltenen) veröffentlichten Erinnerungen zu gewinnen. Insoweit wird eine etwa gebotene Vervollständigung dieser Liste wohl nur mit Hilfe von Hinweisen aus Remigrantenkreisen oder durch glückliche Zufälle gelingen können.

Wegen einer erheblichen Zahl von Unsicherheiten bei der Schreibweise von Namen, bei der Erkennung von Decknamen und beim Zeitpunkt der Remigration wird vorerst auf die Ermittlung statistischer Angaben auf der Grundlage dieser Liste verzichtet. Die Liste enthält knapp 1.300 Eintragungen, ca. 1.700 Personen, davon eine Anzahl von Verweisungen im Hinblick auf Decknamen/ Parteinamen oder Namensänderungen.

Von den Remigranten sind ca 330 erst 1956 oder (wesentlich) später) zurückgekehrt. Unter den bis 1955 Zurückgekehrten sind nur etwa 15 nachweislich zu einer Lagerstrafe Verurteilte, unter den seit 1956 Gekommenen waren es ca 90, mit den Verbannten über 100. Unter den nach 1955 Zurückgekehrten sind auch etwa 15 Wirtschaftsemigranten der 1930er Jahre, die von der SED nachträglich als Politemigranten anerkannt worden sind.

 

[Vor „/“ Geburtsjahr, nach „/“ = Rückkehrjahr (und Monat, soweit bekannt). In ( ) Familienangehörige, fam. Beziehungen, Namensvarianten/Geburtsnamen, in [ ] Zweitnamen oder frühere bürgerl. Namen, kursiv in [ ]: identifizierende, erläuternde (biogr.) Zusatzinformationen. „+“ bei famil. Angaben für „zusammen mit“. Eigene Abkürzungen: abgel.(auch Abl.) = abgelehnt; gef. = gefahren; J = Jahr(e); L = Liste; SFL = Sonderfahndungsliste UdSSR; verb./Verb. = verbannt/Verbannung; verh. = verhaftet. Für Länder übl. Länderkennzeichen, für deutsche Städte i. d. R. Kfz-Kennzeichen. Übliche und eindeutige Abkürzungen werden als nicht erklärungsbedürftig behandelt.

Für die Listen, in denen Remigranten verzeichnet sind, wird, um die Zusammenstellung zu entlasten, folgender Kurzschlüssel verwendet:

Liste A: Liste der künftig verwendbaren Mitglieder nach Erler, Heeresschau und Einsatzplanung Ein Dokument zur Kaderpolitik der KPD aus dem Jahre 1944.

Liste B: Liste v. 11.3.1946 der deutschen Kommunisten und Antifaschisten in Moskau, die das ZK der KPD dringend bittet, umgehend nach Berlin zu schicken, SAPMO BArch DY 30/IV 2/11/258 Bl. 272; Liste v. 3.5.46 der deutschen Kommunisten und Antifaschisten in Moskau, die das ZK der KPD dringend bittet, umgehend nach Berlin zu schicken, ebenda Bl. 270/271; Liste v. 30.5.46 der deutschen Kommunisten und Antifaschisten in Moskau, die wir umgehend nach Berlin zu schicken bitten, ebenda Bl. 265/266

Liste C: Liste v. 3.5.46 der Angehörigen von Parteifunktionären, die wir nach Deutschland zu schicken bitten, SAPMO BArch DY 30/IV 2/11/258 Bl. 182; Liste v. 25.9.46 der Angehörigen von Parteifunktionären, die wir nach Deutschland zu schicken bitten, ebenda Bl. 198; Liste v. 29.1.47 und 29.5.47 von Familienangehörigen, die wir nach hier zurückzuschicken bitten, ebenda Bl. 246, 259

Liste D: Liste Brief an Dimitroff o.D. „für den nächsten Einsatz kommen in Frage“, SAPMO BArch DY 30/IV 2/11/258 Bl.12

Liste E: Liste o.D. (wohl Herbst 1947) deutscher Genossen, deren Ausreise nicht die Zustimmung gefunden hat“ SAPMO BArch DY 30/IV 2/11/258 Bl. 408

Liste F: Liste o.D. (wohl 2. Hälfte d. 1930er Jahre) „= B = nach draußen“ (Verzeichnis zu remigrierender deutscher Politemigranten, Signatur unbekannt, wohl RGASPI 495/175/??, veröff. auf www.nkwd-und-gestapo.de )

Liste G: Liste v. 23.9.1936 „verdächtige und schlechte Elemente, Fälscher oder Parteischädlinge“ von Walter Dittbender, RGASPI 495/292/83

 

 

 

NKWD und Gestapo